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Viele von uns saßen sicher schon einmal in einer Weiterbildungsveranstaltung, die gefühlt wenig brachte. Erfolgreiche Weiterbildung gelingt, indem Veranstaltungen gezielt an den Wünschen und Bedürfnissen der Nutzer ausgerichtet und geplant werden. Doch wie können persönliche Bedürfnisse der Nutzer von Weiterbildungsangeboten ermittelt und systematisch in die Gestaltung des Angebotes einbezogen werden?
Das Handbuch hilft dabei Weiterbildungsveranstaltungen zu entwickeln, die Teilnehmer motivieren und Wissens- und Kompetenzvermittlung sicherstellen. Die AutorInnen haben ein Methodenset entwickelt, dass die Teilnehmer schon bei der Entwicklung von Bildungsangeboten miteinbezieht und so eine effektive Umsetzung der Teilnehmerorientierung in der Weiterbildung ermöglicht. Im Buch beschreiben sie ihr Vorgehen und geben eine zusammenfassende Anleitung an die Hand.
Ein Forscherteam der Pädagogischen Hochschule Freigburg und der Hochschule Reutlingen mit Expertisen in Kommunikationsdesign und einer ästhetisch-kulturellen Fachdidaktik der Grundschulpädagogik erforscht, inwieweit sich der iterative Prozess und Prinzipien des Design Thinking eignen, Kreativität, Problemlösekompetenz und kollaboratives Arbeiten von Grundschulkindern zu födern. Grundlage der Überlegungen sind die prozessorientierten Kompetenzen der Fächer Kunst/Werken und Sachunterricht gemäß dem aktuellen Bildungsplan in Baden-Württemberg. Nach Vortstudien mit Lehrpersonen und Ausbildungslehrkräften wurde eine Unterrichtseinheit konzipiert, in welcher Kinder der dritten Klassenstufe mittels Design Thinking den perfekten Leseort umsetzen sollten.
Kreativität, Problemlösekompetenz und kollaboratives Arbeiten werden in zahlreichen internationalen Studien sowie von der OECD (2017) als Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts definiert. Ungeachtet dessen orientieren sich viele Lehr-Lern Methoden noch immer an der Vermittlung vordefinierter Lösungswege. Studien im Sekundarbereich in den USA, Deutschland und Asien zeigen, dass Design Thinking durch seine kreativen und kollaborativen Elemente zu einem nachhaltigeren Lernerfolg bei Lernenden und seitens der Lehrenden zu höherer Zufriedenheit bei der Vermittlung der Inhalte führen kann.
Kernelemente des Design Thinking sind: der iterative Prozess mit seinen Phasen Verstehen, Beobachten, Sichtweisen definieren, Ideen finden, Prototypen bauen, Testen; die Arbeit in multidisziplinären Teams sowie die Nutzerorientierung bei der Definition der Aufgabe (Brown, 2009). Die Phasen des iterativen Prozesses weisen eine hohe Kongruenz mit den prozessorientierten Kompetenzen des Faches Kunst/Werken und des Sachunterrichts gemäß dem Bildungsplan für Grundschulen (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden Württemberg, 2016) auf. Im Rahmen eines interdisziplinären Promotionsvorhabens an der PH Freiburg soll, basierend auf einem qualitativen Forschungsdesign, untersucht werden, inwieweit sich Design Thinking eignet, Kreativität, Problemlösekompetenz und kollaboratives Arbeiten von Grundschulkindern in Kunst/Werken und im Sachunterricht aus Sicht von Lehrpersonen zu fördern. Vorstudien mit Lehrpersonen und Ausbildungslehrkräften, bei welchen Erhebungen per Fragebogen nach Teilnahme an einem Design Thinking Workshop eingesetzt wurden, sowie zwei Pilotunterrichtseinheiten an Grundschulen mit Teilnehmender Beobachtung, Experteninterviews und Kinderinterviews in Kleingruppen, zeigen erste Ergebnisse.
Im Forschungsprojekt "Innovative Methoden für die teilnehmerorientierte Schulungsentwicklung in der beruflichen Weiterbildung" wurden die Prinzipien des Design Thinkings und der nutzerzentrierten Produktentwicklung auf die Konzeption von Veranstaltungen der beruflichen Weiterbildung transferiert. In zwei Vergleichsgruppen mit Schulungsteilnehmenden eines Industriepartners und eines öffentlich-rechtlichen Anbieters konnte aufgezeigt werden, dass es möglich ist, Weiterbildungsveranstaltungen mit Methoden des Design Thinkings zu erforschen und weiterzuentwickeln und damit die User Experience - das Nutzererleben der Teilnehmenden - positiv zu beeinflussen.