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Das Thema Energiewende ist in aller Munde. Sie soll eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft ermöglichen. Ein Ansatz dafür ist die dezentrale, also verbrauchernahe Energieversorgung. Der Trend geht weg vom konventionellen Kraftwerk und hin zur Kraft-Wärme-Koppelung und erneuerbaren Energien. Für einen absehbaren Zeitraum geht es auch darum, zentrale und dezentrale Elemente sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Mit der Frage, wie Energiesysteme angepasst und kombiniert werden müssen, um den Energiehaushalt – den nationalen wie den von Unternehmen und Privatpersonen – optimieren zu können, beschäftigt sich das Reutlinger Energiezentrum für Dezentrale Energiesysteme und Energieeffizienz in Lehre und Forschung. Es ist die Kombination aus Technik und Betriebswirtschaft, aus einzelwirtschaftlicher Optimierung und aus Gesamtsicht, die das Reutlinger Energiezentrum ausmacht. Im Folgenden werden die Schwerpunkte des Forschungsteams dargestellt.
Entwicklung eines Portfolios von Energieeffizienzdienstleistungen für kommunale EVU. - Kurzfassung
(2016)
Public enterprises find themselves in increasingly competitive markets, a situation that makes having an entrepreneurial orientation (EO) an urgent need, given that EO is an indispensable driver of performance. Research describes politicians delaying the strategic change of public enterprises when serving as board members, but empirical evidence of the impact of board behavior on EO in public enterprises is lacking. We draw on stakeholder-agency theory (SAT) and resource dependence theory (RDT) and use structural equation modeling (SEM) to investigate survey data collected from 110 German energy suppliers that are majority government owned. Results indicate that board strategy control and board networking do not seem to predict EO on first sight. Closer analysis reveals a board networking–EO relationship depending on ownership structure. Remarkably, we find that it is not the usually suspected local municipal owner who hinders EO in our sample organizations but minority shareholders engaging in board networking activities. The results shed light on the intersection of governance and entrepreneurship with special reference to the fine-grained conceptualization of RDT.
Despite strong political efforts in Europe, industrial small- and medium sized enterprises (SMEs) seem to neglect adopting practices for energy effciency. By taking a cultural perspective, this study investigated what drives the establishment of energy effciency and corresponding practices in SMEs. Based on 10 ethnographic case studies and a quantitative survey among 500 manufacturing SMEs, the results indicate the importance of everyday employee behavior in achieving energy savings. The studied enterprises value behavior related measures as similarly important as technical measures. Raising awareness for energy issues within the organization, therefore, constitutes an essential leadership task that is oftentimes perceived as challenging and frustrating. It was concluded that the embedding of energy efficiency in corporate strategy, the use of a broad spectrum of different practices, and the empowerment and involvement of employees serve as major drivers in establishing energy effciency within SMEs. Moreover, the findings reveal institutional influences on shaping the meanings of energy effciency for the SMEs by raising attention for energy effciency in the enterprises and making energy effciency decisions more likely. The main contribution of the paper is to offer an alternative perspective on energy effciency in SMEs beyond the mere adoption of energy-effcient technology.
Business opportunities for energy providers to utilize flexible industrial demand are platform-based, connecting small and medium-sized enterprises (SMEs) to a virtual power plant (VPP) in complex ecosystems. Unlike in other VPPs, the focus is on participation, data, and control sovereignty for the SMEs. An exemplary application for an existing cement mill demonstrates positive margins. Viable VPP business models for small and medium-sized utilities include the “orchestrator,” i.e., adding value by linking services of specialized providers, the “integrator,” i.e., incorporating internal and external processes and resources, as well as the “white label user,” i.e., using a turn-key VPP from an exclusive cooperation partner.
Die Steigerung der Energieeffizienz ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit und bildet neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien den entscheidenden Hebel zur Realisierung der Energiewende und Minderung der CO2-Emissionen in Deutschland. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nehmen in diesem Zusammenhang eine besondere Stellung ein: Aktuelle Studien deuten auf geringere Steigerungsraten der Energieeffizienz gegenüber Großunternehmen hin, die zumeist mit unterschiedlichen materiellen und personalen Voraussetzungen erklärt werden.
Das Forschungsprojekt "Entscheidungen für Energieeffizienz" widmete sich vor diesem Hintergrund der Situation produzierender KMU in Baden-Württemberg. Mit dem Ziel, ein verbessertes Verständnis über die Energieeffizienz-Entscheidungen der KMU zu gewinnen, wurde der Frage nachgegangen, wie der Umgang mit Energie in der täglichen Praxis in KMU organisiert wird, wie über Energieeffizienz entschieden wird und welche Treiber und Hemmnisse sich dabei ergeben.
Zur Beantwortung der Fragen wurde ein Ansatz verfolgt, der kulturelle Einflüsse mitberücksichtigt. Forschungsstrategisch kam ein Mixed-Methods-Ansatz zur Anwendung, der durch die Kombination von qualitativen Daten (Einzelfallstudien) und quantitativen Daten (Fragebogenerhebung) methodisch umgesetzt wurde.
Der Anspruch an Energieversorger wird wachsen. In Zukunft gewinnen Aufgaben wie die Entwicklung digitalisierter Produkte und Dienstleistungen sowie ökologische Aktivitäten an Bedeutung. Dies zeigt die vorliegende Studie unter Aufsichtsräten, Geschäftsführern und Führungskräften in der Energiewirtschaft. Trotz der erwarteten Veränderungen: Die Aufsichtsräte sind sich zwar ihrem Druck zu mehr Professionalität bewusst, scheinen aktuell aber nur mäßig für die künftigen Herausforderungen des Unternehmens gerüstet zu sein. Besonders relevant dabei: Die Professionalisierung der Gremienarbeit in kommunalen EVU ermöglicht einen höheren wahrgenommenen Unternehmenserfolg. Aus Systemsicht bedarf es hierzu auch eines wirkungsvollen Zielsystems für das Unternehmen und hoher Führungswirksamkeit der Geschäftsführung, z. B. also der klaren Kommunikation der Unternehmensstrategie. Weiterhin sind mögliche Wahrnehmungsunterschiede im unternehmerischen Führungsstil der Geschäftsführung zu beachten und auszuräumen, da dies einen wichtigen Katalysator für unternehmerisches Denken und Handeln der Führungskräfte und Mitarbeiter darstellen kann.
Energieversorgungsunternehmen sehen sich gegenwärtig und mit dem Voranschreiten der Energiewende mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Die zunehmende Dezentralisierung und Digitalisierung der Energiewirtschaft zwingen die EVU zusammen mit dem steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck dazu, von den gewohnten Pfaden des Commodity-Geschäfts abzuweichen und neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln sowie neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Kunden rücken mit ihren zunehmend individualisierten und komplexen Bedürfnissen in den Mittelpunkt des Interesses. Wollen EVU langfristig am Markt erfolgreich sein, müssen sie sich vom klassischen Energieversorger als Anbieter von einfachen Produkten hin zu innovativen, kundenzentrierten Energiedienstleistern weiterentwickeln. Ein Schlüssel hierfür stellt die Entwicklung von Energiedienstleistungen dar. Gleichzeitig tun sich viele EVU mit dieser Entwicklung jedoch aufgrund interner Hemmnisse wie fehlender personeller Kapazitäten, einer angesichts des dynamischen Marktumfeldes unflexiblen Organisation mit langen Entwicklungsdauern, geringen Budgets sowie mangelndem fachlichen und/ oder methodischen Know-How schwer. Dies zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie unter Geschäftsführern und Vorständen in der Energiewirtschaft.
Im Projekt GalvanoFlex_BW sind verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz von energieintensiven Industrieunternehmen aufgezeigt und untersucht worden. Die Einführung der KWK im stromoptimierten Betrieb stellte dabei einen besonders betrachteten Aspekt dar. Neben der technischen Untersuchung ist zudem eine sozialwissenschaftliche Betrachtung vorgenommen worden, um die Einführung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen auch unter diesem Aspekt zu betrachten. Ein zusätzlicher wichtiger Schwerpunkt des Projektes war die Übertragung des erarbeiteten Wissens an weitere Unternehmen, Institutionen etc., die nicht direkt am Projekt beteiligt waren.
Durch die Zusammenarbeit von vier Forschungs- und drei Industriepartnern sind die Arbeiten praxisorientiert auf Basis realer Messdaten sowie im Zuge von Befragungen der handelnden Personen bei den Projektpartnern im Sinne eines Reallabors durchgeführt worden.
Die Notwendigkeit zur Einsparung von Energie und damit zur Umsetzung von Effizienzmaßnahmen ist ein wichtiger Schritt, um die von der EU geplante Reduktion von Treibhausgasen zu erreichen. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die Energiekosten auch zukünftig weiter ansteigen. Dadurch werden Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu einem wichtigen Element, eine wettbewerbsfähige Produktion zu gewährleisten. Im Rahmen des Projektes sind deshalb verschiedene Energieeffizienzmaßnahmen speziell für die Galvanotechnik recherchiert, analysiert und in einen Maßnahmenkatalog überführt worden. Des Weiteren wurde eine Bewertungsmethode entwickelt, die die Unternehmen der Galvanotechnik bei der Identifikation von sinnvollen Energieeffizienzmaßnahmen unterstützen soll.
Bei den Untersuchungen zur Umsetzung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen konnte am Beispiel von zwei Unternehmen mit stark unterschiedlichen Strom- und Wärmebedarfswerten gezeigt werden, dass der Einsatz entsprechender Anlagen wirtschaftlich lohnenswert ist. Im günstigsten Fall ergeben sich Amortisationszeiten von etwa zwei Jahren. Es hat sich weiterhin gezeigt, dass die Auslegung des Block-heizkraftwerkes stark von den Strom- und Wärmebedarfswerten abhängt und dass der Pufferspeicher keinesfalls zu klein ausgelegt werden sollte. Eine intelligente stromoptimierte Steuerung mit Lastspitzenmanagement kann die Wirtschaftlichkeit jedoch häufig nur noch wenig gegenüber dem wärmegeführten Betrieb verbessern. Ursache dafür ist, dass das derzeitige Förder- und Vergütungssystem für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen nahezu keine Anreize für einen am Strombedarf und damit an der Deckung von Residuallast orientierten Betrieb bietet. Einzig bei Unternehmen mit ausgeprägten Spitzen im Strombezug, kann der gezielte Einsatz eines Blockheizkraftwerkes zu einer signifikanten Senkung des Leistungspreises führen.
Darüber hinaus ist die Einführung einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage generell als komplexe Energieeffizienzmaßnahme anzusehen, die deshalb neben den wirtschaftlichen Aspekten erhöhte Anforderungen an die Unternehmen und das professionelle Umfeld stellt, die im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung untersucht worden sind. Dabei konnten Treiber aber auch Hemmnisse zur Umsetzung der Technologie sowohl innerhalb der Unternehmen als auch außerhalb identifiziert werden. Die internen Hemmnisse sind dabei auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen, wie die hohe Komplexität der KWK-Technologie, die schwierige Bewertung des Gesamtnutzens im Unternehmen, die mangelnde personelle Ausstattung und fehlende Unternehmerentscheidungen. Abhilfe schaffen, und damit als Treiber wirken, können hier ein verbessertes Beratungsangebot insbesondere seitens neutraler Stellen sowie der Anlagenbetrieb im Contracting.
Die Übertragung der im Projekt erarbeiteten Ergebnisse ist bereits während der Projektlaufzeit über die Branchenplattform im Zuge verschiedener Workshops, die speziell auf Unternehmen und Institutionen außerhalb des Projektkonsortiums ausgerichtet waren, erfolgt. Zur Verstärkung der Verbreitung des erarbeiteten Wissens ist zum Projektende eine Serie aus vier Fachartikeln in einem namhaften Branchenmagazin erschienen, und es ist eine Internetseite zum Projekt erstellt worden (www.galvanoflex_bw.de). Letztere hat dabei nicht nur die Aufgabe der Wissensverbreitung, sondern sie soll auch über das Projektende hinaus als Kontaktplattform dienen, um die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen mit dem im Projekt generierten Wissen zu unterstützen.
Purpose
The purpose of this study is to examine private households’ preferences for service bundles in the German energy market.
Design/methodology/approach
This investigation is based on survey data collected from 3,663 customers of seven mainly municipal energy suppliers in the German energy market. The data set was analyzed via a binary logistic regression model to identify the most prospective customers and their preferences regarding bundles of energy services.
Findings
The results indicate that potential adopters of energy-related service bundles have greater prior knowledge about service bundles; place higher importance on simplified handling, flat rates and long price guarantees; prefer to purchase a service bundle from an energy supplier; live in urban areas and have a gas tariff; are both less likely to have a green electricity tariff and to support the German energy transition; have a greater intention to purchase a smart home product; are less likely to already be prosumers; and prefer customer centers and social media as communication channels with energy providers.
Practical implications
This paper offers several implications for decision-makers in developing marketing strategies for bundled offerings in a highly competitive energy market.
Originality/value
This paper contributes to the sparse research on service bundles in the energy sector, despite the growing interest of energy suppliers and consumers in this topic. It expands the research focusing on the telecommunications sector.