340 Recht
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Vertragsstrafen und Schadenspauschalen wegen verspäteter Lieferung in CISG-Einkaufsbedingungen
(2023)
Der Käufer will in seinen Einkaufsbedingungen die Folgen verspäteter Lieferungen regeln. Er will sicherstellen, dass der Verkäufer die Nachteile, die durch die Verspätung entstehen, voll ausgleichen muss. Das deutsche AGB-Recht setzt hier dem Käufer rechtliche Grenzen. Sie gelten grundsätzlich auch, wenn UN-Kaufrecht Anwendung findet und Rechtswahl oder Kollisionsrecht des Forumstaates auf deutsches Recht verweisen. Die Wirksamkeit der Klauseln hängt dann von den Wertungen ab, die dem UN-Kaufrecht zugrunde liegen. Bei der Gestaltung von Einkaufsbedingungen hat das Vorteile: Das UN-Kaufrecht schafft Freiräume, die man nicht hat, wenn nur das BGB gilt.
Einkaufsbedingungen weichen mitunter von der gesetzlichen Regelung der Folgen der verspäteten Lieferung ab: Hier finden sich oft Klauseln, die fixe Summen vorsehen. Mit ihnen will der Käufer sicherstellen, mindestens diese Summe vom Verkäufer bei verspäteter Lieferung zu erhalten. Das ist aber nicht das einzige Ziel, das der Käufer mit den fixen Summen verfolgt. Auch will er, dass der Verkäufer ihm Schäden ersetzt, die über diese fixe Summe hinausgehen. Darüber hinaus will der Käufer sich und sein Unternehmen nicht mit zusätzlichen Formalien belasten, etwa mit einer Pflicht, sich bei Annahme verspäteter Lieferungen weitergehende Rechte vorbehalten zu müssen. Beiden fixen Summen, die der Käufer wählen kann, ist zwischen Schadenspauschale und Vertragsstrafe zu unterscheiden. Die Vertragsstrafe soll als „Druckmittel“ die rechtzeitige Belieferung des Käufers sicherstellen, die Schadenspauschale soll dem Käufer helfen, seinen Schaden einfacher gerichtlich durchsetzen zu können. Gilt UN-Kaufrecht, ist die Vereinbarung von Vertragsstrafe oder Schadenspauschale zulässig. Das kann auch durch Einkaufsbedingungen geschehen.
Parteien streiten oft darüber, ob sich Käufer bei Mängeln der Kaufsache vom Vertrag lösen können. Der Verkäufer will das meistens verhindern: Fallen die Preise, kann sich der Käufer etwa nach dem Rücktritt die Ware am Markt preiswerter verschaffen. Die Ware ist dann zum ursprünglichen Preis nicht mehr handelbar. Steigen die Preise, droht zusätzlich eine Schadensersatzforderung: Der Käufer muss sich die Ware zu einemhöheren Preis bei einem anderen Verkäufer verschaffen. Auch können beim Verkäufer zusätzliche Kosten–etwa Transport-oder Lagerkosten–entstehen. Verkaufsbedingungen machen es dem Käufer deshalb besonders schwer, sich vom Vertrag zu lösen, während Einkaufsbedingungen daran nur geringe Anforderungen stellen.
Wer Ein- und Verkaufsbedingungen für das Auslandsgeschäft gestaltet, muss wissen, wo der Gesetzgeber der Gestaltungsfreiheit Grenzen gesetzt hat. Gelten BGB/HGB, lässt die deutsche Inhaltskontrolle überschaubare Spielräume, beim Rücktritts-recht des Käufers von den gesetzlichen Regeln abzuweichen. Weitgehend ungeklärt ist bislang, welche Vertragsaufhebungsklauseln in AGB wirksam sind, wenn UN-Kaufrecht gilt: Zwar kann sich in diesen Fällen die Inhaltskontrolle wegen Art. 4Satz 2 lit. a) CISG auch nach § 307 Abs. 1 BGB richten. Dann ist aber bei der Klauselkontrolle auch den Wertungen Rechnung zu tragen, die dem UN-Kaufrecht–und eben nicht dem BGB–zugrunde liegen und in dessen Bestimmungen ihren Niederschlag gefunden haben. Bei der Gestaltung von AGB kann dies Freiräume schaffen.
This article studies the hidden blemishes of two benchmark rulings of the European Court of Justice (ECJ). In 2015 and 2018, the ECJ approved two unconventional monetary instruments, among others ‘Outright Monetary Transactions’ and the ‘Public Sector Purchase Program’. Yet, there is a vigorous debate about both monetary operations in law and economics. In this interdisciplinary article, we address law and economic arguments in order to elucidate insights to the legal community. In particular, we elaborate on the legal implications of a variety of concerning issues such as public policy interference, effect on wealth redistribution, erosion of democratic legitimacy and lack of effectiveness of monetary policy. These topics remain disregarded in the ECJ rulings. Consequently, the verdicts do not identify the economic boundaries of the European Central Bank’s mandate appropriately.
This article adopts a qualitative comparative causal mapping approach to extend knowledge of the interrelated barriers to public entrepreneurship and the outcomes of such entrepreneurship. The results highlight marked differences between the sales segment and the distribution grid segment of German public enterprises that should prompt a refined perspective on public entrepreneurship. Notably, besides intra-organizational barriers and those interfering from the external environment, results also show that a public enterprise’s supervisory board can hinder its progress. This study thus contributes to recent discussion on governance and entrepreneurship by revealing a feature that could distinguish public from private enterprises.
Our paper investigates the response of acquiring firms’ stock returns around the announcement date in cross-border mergers and acquisitions (M&A) between listed Chinese acquirers and German targets. We apply an event study methodology to examine the shareholder value effect based on a sample of M&A deals over the most recent period of 2012-2018. We apply a market model event study based on the argumentation of Brown and Warner (1985) and use short-term observation periods according to Andrade, Mitchell, and Stafford (2001) as well as Hackbarth and Morellec (2008). The results indicate that the announcement of M&A involving German targets results in a positive cumulative abnormal return of on average 2.18% for Chinese acquirers’ shareholders in a five-day symmetric event window. Furthermore, we found slight indications of possible information leakage prior to the formal announcement. Although it shows that the size of acquiring firms is not necessarily correlated with the positive abnormal returns in the short run, this study suggests that Chinese acquirers’ shareholders gain higher abnormal returns when the German targets are non-listed companies.
This paper is a brief review on the book ‘Capital in the Twenty-First Century’ by the French scholar Thomas Piketty. The book has started a new debate about inequality and capital taxation in Europe. It provides interesting empirical facts and develops a theory of the functioning of capitalist economies. However, I personally think the book is less convincing than recognized in the public debate. The demonstrated theory of economic growth in the book is elusive and lacks a psychological and behavioral underpinning. In fact, I do think that the increasing inequality and economic divergence are caused by capitalism but the psychological and behavioral aspects of humans are of similar or greater significance. Therefore, Piketty’s argument does not stimulate an open and scientifically founded debate in all aspects.