330 Wirtschaft
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Competing logics in evaluating employee performance : building compromises through conventions
(2015)
Current research argues that competing institutional logistics1 can co-exist enduringly and investigates how organizations cope with such institutional complexity (Greenwood et al. 2011). Thereby, the role of practices for handling competing logics has been overlooked and it is currently only to limited extent understood how organizations establish compromises between competing logics. Therefore, we investigated the recent performance appraisal reform of a German public sector organization that occurred in 2008 (see also Kozica, Brandl 2015). BAND (the pseudonym for our organization) has been using performance appraisals for several decades, and performance appraisals have already become entrenched instruments (Zeitz, Mittal, McAulay 1999) for handling staff promotion decisions. While BAND accepted the accountability logic of the performance appraisal, the professional logic (which is based on trust and comradeship as a high value of being professional in our organization) is accepted too and BAND has established a fine-grained compromise between the different logics. During the recent reform of the performance appraisal system, however, this compromise has broken up and challenged organizational members to (re-)arrange a compromise. By using French convention school of thinking (Boltanski, Thévenot 2006) we address how BAND copes with conflicting logics by forming compromises in organizational practices. Thereby, we show that the concept of convention is particularly promising for understanding of how organizations deal with institutional complexity. More broadly, our argument contributes to the elaboration of an organizational theory for the institutional logics discussion that explains how organizational and individual actions are interlinked.
Previous studies have reported changes in organizational identities as a result of external or internal triggers. In contrast, we highlight how the paradoxical nature of an organizational identity can influence stability and change that identity. Using the example of Wikipedia, the free online encyclopedia, we show how a "stable state of instability" of the organization´s collective identity is constantly being reproduced. We contribute to the literature on organizational identity by first analyzing a case in which identity change is not triggered by a disruptive event. Second, we show how the paradoxical nature of identity triggers attempts to reconcile contradictions of the paradox, culminating in permanent state of gradual changes of organizational identity. Finally, we exemplify how, as a form of partial organization where volunteers take part in the identity formation process, Wikipedia copes with the tensions that ensue from its collective identity.
Maßnahmen der Unternehmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance: Managementmode oder Substanz?
(2015)
In zunehmendem Maße fordern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass sich Beruf und Privatleben vereinbaren lassen. Unternehmen reagieren darauf mit Maßnahmen wie Homeoffices, Sabbaticals und Betriebskindergärten. Sind solche Work-Life-Balance-Maßnahmen lediglich eine aktuelle Managementmode oder handelt es sich um einen anhaltenden, substantiellen Trend? Der Beitrag stellt dar, dass es für beide Positionen Argumente gibt. Für eine substantielle Änderung reichen einzelne Maßnahmen allerdings nicht aus. Vielmehr müssen die Arbeitswelten radikaler verändert werden.
In diesem Beitrag haben wir uns mit den Grenzen der Leistungsgerechtigkeit in Personalbeurteilungen auseinandergesetzt. Dabei haben wir auf Basis der EC argumentiert, dass die Beteiligten leistungsbezogene Beurteilungskriterien so auslegen, dass sie mit ihrem Gerechtigkeitsempfinden kompatibel sind. Dieses Argument deutet darauf hin, dass es in vielen Organisationen nicht möglich ist, das Leistungsprinzip strikt umzusetzen. Sofern in Organisationen die Leistungsgerechtigkeit mit weiteren Gerechtigkeitsvorstellungen kollidiert, werden die Akteure bemüht sein, in Konventionen lokaler Arrangements oder Kompromisse zu etablieren. Zudem haben wir argumentiert, dass durch die Entkoppelung der am Beurteilungssystem Beteiligten organisationalen Subsysteme lokale Konventionen ausgebildet werden und eine durchgängige Kontrolle durch höhere Instanzen vermieden wird.
Die Digitalisierung von Arbeitswelt und Führung ist eine der aktuell zentralen Herausforderungen für Organisationen. Ein Resultat der Beschäftigung des AK Unternehmensführung mit diesem Thema war die Erkenntnis, dass eine holistische und integrative Perspektive auf das Thema erforderlich ist. Mit dem in diesem Beitrag vorgeschlagenen konfigurationstheoretischen Ansatz kann es künftig besser gelingen, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen verschiedener Dimensionen und Elemente der digitalen Organisation und deren Auswirkungen auf Arbeit und Führung zu verstehen.
Ein zukunfts- und innovationsfähiges Personalmanagement stellt sicher, dass der Organisation in qualitativer und quantitativer Hinsicht das erforderliche Personal zur Verfügung steht, um die organisationalen Ziele zu erreichen. Vor dem Hintergrund zunehmend dynamischer Umfelder gelingt dies mit den bislang etablierten Arbeitsweisen, Praktken und Instrumenten des Personalmanagements künftig nicht mehr. Daher muss das Personalmanagement permanent neue Arbeitsweisen, innovative Praktiken und neue Instrumente entwickeln (Exploration). Gleichzeitig hat es jedoch auch die bisherigen "Routineaufgaben" zunehmend effizienter zu erledigen (Exploitation). Diese Herausforderung des beidhändigen Agierens zwischen Exploration und Exploitation verlangt nach dezidierten Innovationsstrukturen, Praktiken und Fähigkeiten im Personalmanagement. Der vorliegende Beitrag plädiert daher für eine organisatorisch aufgehängte "Forschung und Entwicklung" im Personalbereich, die neue Themen innerhalb und außerhalb der Organisation aufgreift, um daraus innovative Personalpraktiken zu generieren.
»Flexible Arbeitspraktiken: Eine Analyse aus pragmatischer Perspektive«. Traditional human resource management (HRM) research can hardly relate to today's developments in the world of work. Organizational boundaries are blurred because of the complexity due to globalization, digitalization, and demographic changes. In practice, new ways of organizing work can be found that depend on the specifics of the work situation. In this paper, we build on the economics of convention (EC) to elaborate on the current challenges HRM scholarship is confronted with and provide a theoretical lens that goes beyond the tension between market and bureaucracy principles in actual employment settings. We apply EC’s situationalist methodology to examples of the challenging coordination of flexibility in the workplace. We explain two hybrid forms of coordination – compromises and local arrangements – and highlight the dynamics of employment practices in organizations related to these forms. Thereby, we show that different modes of coordination in employment are applied in a fluctuating manner that depends on the specific situations. In doing so, we further seek to remind HRM scholars of the fruitfulness of the pragmatist perspective in analyzing work practices, as well as extending its conceptual toolkit for future analysis.
Vielen Unternehmen gelingt es aufgrund der hohen Komplexität nicht, sich bietende Chancen der digitalen Transformation der Arbeitswelt auszuschöpfen und Risiken zu vermeiden. Um die Digitalisierung aktiv gestalten zu können, müssen die für die jeweiligen Digitalisierungsinitiativen relevanten Handlungsfelder identifiziert werden. Hier setzt die vorliegende Forschung an. Anhand einer Einzelfallstudie in einem mittelgroßen deutschen Versicherungsunternehmen werden im vorliegenden Beitrag die konkreten Auswirkungen der digitalen Transformation auf die beteiligten Mitarbeiter analysiert und Implikationen diskutiert. Hierzu wurde ein Digitalisierungsprojekt, und zwar die Digitalisierung der bislang papierbasierten analogen Geschäftsprozesse (E-Akte), in den Blick genommen. Auf Basis der Durchführung und Auswertung von 24 Interviews, in denen die direkten Effekte der Veränderungsmaßnahme aus Sicht der Mitarbeiter und Führungskräfte erfasst und analysiert wurden, ließen sich 10 Handlungsfelder identifizieren, in denen sich die Arbeitswelt des untersuchten Unternehmens durch die Digitalisierung des Geschäftsprozesses verändert.